Günter Pfeifer
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Umbau des Alten Rathauses Lörrach
Volkshochschule und Seniorentreff
Untere Wallbrunnstr. 2
79539 Lörrach
Fertigstellung: 2000

Auftraggeber / Bauherr:
Stadtverwaltung Lörrach
Luisenstr. 16, 79539 Lörrach


Entwurf / Planung / Objektüberwachung:
Prof. Günter Pfeifer
Talstraße 1a
79102 Freiburg

Team:
Peter Fern
Joachim Piek


Tragwerksplanung:
Greschik + Falk+Partner, Lörrach / Berlin

Energiekonzept / Haustechnik:
Delzer Kybernetik, Lörrach
Ratio Energie, Lörrach





Fotos: Francesca Giovanelli, CH-Birr
Rathaus
In der Geschichte der Badischen Revolution von 1848 nimmt das
alte Rathaus eine besondere Stellung ein: Vom Balkon rief Gustav
Struwe die Revolution aus. Deshalb wurde das Gebäude unter
Denkmalschutz gestellt. Die neue Nutzung, Seniorentreff und
Volkshochschule, verlangte Barrierefreiheit und eine neue Er-
schließung. Zugute kam dem, dass die bislang völlig vernachläs-
sigte Rückseite wegen der Neuordnung des Sanierungsgebietes
zur ebenso wichtigen anderen Seite mutierte. Deshalb ergab sich
eine janusköpfige Strategie, die vor allem mit Hilfe des Energie-
konzeptes zum eigentlichen Gestaltungskonzept wurde. Die Rück-
seite, glücklicherweise die unverschattete Südseite, konnte mit ei-
ner neuen Fassade versehen werden. Mit der Transformation der
im alemannischen Raum üblichen Lauben gelang eine zweite Fas-
sade, die als Luftkollektor dient. Die verglasten hölzernen Lamel-
len der Brüstungsfelder werden durch teilweise öffenbare Fenster
ergänzt. Im Luftraum zwischen der neuen Fassade und den beste-
henden Wänden wird die Luft gesammelt, konditioniert und über
Nachheizgerät und Wärmerückgewinnung in ein System von Vor-
satzschalen und Lüftungskanälen ins Rauminnere geleitet. Die
Speichermassen des alten Gebäudes kamen der Idee in allen Be-
langen zugute. Damit konnte vollständig auf ergänzende Dämm-
maßnahmen verzichtet werden. Dies kam vor allem der Nordseite
zugute. Die historischen Fenster konnten in ihrer ursprünglichen
Form belassen werden. Systembedingt erhielten sie auf der
Rauminnenseite eine zusätzliche Verglasung.
Das Gebäude bekam eine neue Erschließung mit Treppe und Auf-
zug, sowie eine neue Dachkonstruktion mit einem stählernen
Raumfachwerk. Ironischerweise bedingt die neue energetische
Fassade der Südseite die Lebensfähigkeit der Denkmalfassade
der Nordseite. So sind die beiden Janusgesichter des Hauses in
sich interdependent und sinnfällig geworden, ebenso dass damit
bewiesen wurde, dass Denkmalschutz und Energieeffizienz kein
Widerspruch sein müssen.
Rathaus Rathaus Rathaus Rathaus Rathaus Rathaus
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