In der Praxis entstehen passiv klimatisierte Gebäude oftmals
aus der Summe verschiedener Einzelelemente, die auf einen
fertigen Gebäudeentwurf aufgesattelt werden; gleichzeitig
berichten Nutzer und Betreiber effektiv natürlich klimatisierter
Gebäude vom vergleichsweise niedrigen Endenergiebedarf
ihrer Bauten. Bislang wurden jedoch nur vereinzelt Anstren-
gungen unternommen, das Verhalten passiver Strategien als
Tools eines Gesamtsystems wissenschaftlich zu analysieren,
zu belegen und darzustellen. Daher sehen wir generell drin-
genden Forschungsbedarf hinsichtlich einer Katalogisierung
der nutzbaren passiven Strategien, deren Verwendungsbe-
dingungen und vor allem deren Synergieeffekten untereinan-
der. Wird seitens der Planer das Zusammenwirken der pas-
siven Systeme nur unzureichend verstanden, ist eine redu-
zierte Energieeffizienz die Folge, so dass diese Systeme
selten zum Einsatz kommen. Stehen dem Entwerfenden von
Beginn an Informationen zu Art und Wirkung passiver Strate-
gien zur Verfügung, lässt sich die Energieeffizienz derartiger
Systeme hinsichtlich Einzeltool, Verknüpfung, Zonierung,
Struktur eines Gebäudes für den Planer hinreichend ein-
schätzen und anwenden.
Zielsetzung / Struktur des Forschungsvorhabens: Um die An-
wendung passiver Strategien verstehen zu lernen, bedarf es
vergleichbarer Werte, die das Verhalten der Einzelelemente
und deren Bedingungen im Raum (und im Gebäudeentwurf)
bewerten. Ziel des beantragten Forschungsvorhabens ist da-
her das Erstellen eines Leitfadens für den Entwerfenden, mit
dessen Hilfe der Nutzen der exemplarisch untersuchten Ele-
mente Luftkollektor und Energieraum abgeschätzt werden
kann. Langfristiges Ziel sind mit Hilfe des (im Falle der wissen-
schaftlichen Optimierung erweiterten) Leitfadens entwickelte,
natürlich klimatisierte, energiegewinnende Low-tech-Gebäude.
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